Obwohl ich nun seit einem Jahr unser tägliches Brot selbst backe, findet man darüber kaum Einträge auf meinem Blog.
Das liegt daran, dass ich voller Bewunderung, Ehrfurcht und Respekt mir die Seiten von passionierten Hobbybäckern wie Petra (Petras Brotkasten) und Gerd (Ketex – Der Hobbybrotbäcker) – um bloss zwei zu nennen – anschaue und nur Staunen kann. Hier wird geschoben, gefaltet, geschwadet; hier werden Biga, Poolish und Pâte fermentée hergestellt und über Krumen und Krusten in den schönsten Tönen philosophiert.
Wie soll ich da mithalten können mit Banalitäten wie „Mein Brot ist ganz hübsch geworden und schmeckt uns sehr gut“?
Nun ist es aber so, dass Brotbacken mich vom ersten Tag an fasziniert und in seinen Bann gezogen hat. Ich habe immer schon gerne und mit Leidenschaft gekocht und gebacken, aber Brot selber herstellen ist eine Klasse für sich. Die Urform; da wo alles angefangen hat. Ich bin überzeugt, dass jeder Mensch es noch in den Genen hat, man muss nur in sich fühlen, suchen, entdecken und es heraus kitzeln.
Was ich sagen will ist, dass nichts mich mit einer grösseren Zufriedenheit und Genugtuung erfüllt, als Mehl, Wasser, Salz und etwas Triebmittel mit Liebe und Respekt zusammenzubringen um einige Stunden später ein herrlich duftendes und schmackhaftes Brot zu erhalten. Und diese Freude möchte ich mit euch teilen.
Ich bin mir wohl bewusst, dass ich mit Petra, Gerd und Co. nicht mithalten kann, aber ich würde mich sehr freuen, wenn etwas von meiner Begeisterung abfärbt, ich euch ein klein wenig neugierig machen und auch etwas die Angst vorm Brotbacken nehmen kann.
Es gibt noch so viele Vorteile, die mir im vergangenen Jahr zum Brotbacken aufgefallen sind und ich aufzählen könnte, wie z.B. dass selbst gemachtes Brot geschmacklich ein Traum und industriell hergestelltes davon meilenweit entfernt ist, auch der Kostenpunkt ist nicht zu vernachlässigen, aber wichtig ist nur eins:
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Brotbacken macht glücklich!
Nun aber zum Rezept.
Ich hatte konkrete Vorgaben, es sollten Baguettes mit Vorteig werden und zeitlich hatte ich einen Abend (für den Vorteig) und einen Vormittag (für den Hauptteig + Backen) zur Verfügung. Ein dazu passendes Rezept war auf Petras umfangreichen aber übersichtlichen Brotbackseite schnell gefunden: Baguette “de tradition française” mit poolish.
Falten und aufs Backblech bugsieren ging noch etwas holprig bei mir über die Bühne, aber das Ergebnis lässt sich trotzdem sehen. Ich verwendete Weizenmehl Type 450 und 1050 zu gleichen Teilen gemischt. Das erklärt vielleicht auch die etwas andere, kompaktere Krume. Sehr schön fand ich die Teigkonsistenz. Die Baguettes liessen sich sehr einfach in Form bringen und liefen weder beim Gehen noch beim Backen auseinander. Geschmacklich einwandfrei.
Als Beilage gab es “Boeuf bourguignon”, welches demnächst hier gepostet wird.