Seit Tagen überlege ich, wie ich dieser unglaublichen Süssspeise verbal gerecht werden kann und die Emotionen in Worte fassen soll, die beim Verzehr hervorgerufen werden.
Ich kann es nicht. Jede noch so gut formulierte Beschreibung wäre bloss ein billiger Abklatsch von dem Genuss. Ab dem ersten Bissen war es um mich geschehen, ich erhob sie augenblicklich in den Adelsstand und krönte sie zur Königin aller Nachspeisen.
Bestärkt wurde ich durch die einstimmige Reaktion meiner Familie und Freunde. Noch nie sah ich eine grössere Einigkeit. Zuerst sprachlose Überraschung, die Augenbrauen schnellen in die Höhe, man überschlägt sich vor schierer Begeisterung und dann wird euphorisch drauflos geschnattert. Für die nächsten 10.000 Geburtstage, Jubiläen und Feste werden Pavlovas gewünscht und der Obstbelag wird mit unzähligen Vorschlägen saisongerecht übers Jahr abgedeckt. Damit ich ja nicht auf die Idee komme nur zur Beerenzeit Pavlovas zu produzieren.
Die Pavlova besteht aus einem aussen knusprigen und innen weichen, marshmallow-ähnlichem Baiserboden. Dies erzielt man durch die Beigabe von Essig oder Zitrone und Speisestärke. Es folgt eine Schicht geschlagene Sahne und frische Früchte der Saison. Hierbei eignen sich als Kontrast zum süssen Boden vor allem Früchte mit einer gewissen Säure. Maracujas gehören
traditionell auf jeden Fall dazu.