Eine Leserin hat mich gefragt, ob ich ein Rezept für Ierbsebulli habe. Dabei handelt es sich um einen luxemburgischen Erbseneintopf, den auch meine Großmutter regelmäßig für uns gekocht hat. Außerdem ist er sehr beliebt auf Dorffesten und Veranstaltungen während der kalten Jahreszeit.
Er besteht aus getrockneten Erbsen, Suppengemüse und einer Fleischeinlage. Ich habe geschälte, halbe Erbsen verwendet, da sie wesentlich bekömmlicher sind und auch nicht eingeweicht werden müssen. Als landestypische Fleischeinlage gelten geräucherter, magerer Speck und Mettwürste. Kocht man für mehrere Personen, oder verwendet ganze Erbsen, die etwas längere Garzeiten benötigen, kann man auch grössere Stücke “Gesolpertes”, eine Art Pökelfleisch, verwenden. Die Fleischeinlage auf jeden Fall immer im Ganzen mit garen und erst anschließend klein schneiden. So bleibt es saftiger.
Eintöpfe werden bei uns gerne mit Beilage serviert. Meine Großmutter hat meistens “Paangecher” (Pfannkuchen) oder “Gromperekichelcher” (Reibekuchen) dazu gemacht. Ich habe allerdings darauf verzichtet und deshalb den Eintopf mit Kartoffeln angereichert. Meine persönliche Note besteht darin den Ierbsebulli mit etwas frisch gemahlenem Fenchelsamen abzuschmecken. Ein Schuss Essig oder Zitronensaft vorm Geniessen darf meiner Meinung nach auch nicht fehlen.
Ob der luxemburgische Ierbsebulli sich sehr vom deutschen Erbseneintopf unterscheidet kann ich nicht wirklich beurteilen. Was meint Ihr?